Kein Schwimmunterricht an vielen Grundschulen im Enzkreis

13 von 49 Grundschulen im Enzkreis bieten im laufenden Schuljahr keinen Schwimmunterricht an, teilt der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert mit. Elf dieser Schulen wiederum böten dauerhaft aufgrund eines fehlenden Zugangs zu einer geeigneten Wasserfläche keinen Unterricht an. Nur zwei der 13 Schulen gehen von einem temporären Ausfall des Schwimmunterrichts aus. Einer würden derzeit allein qualifizierte Lehrkräfte fehlen, eine weitere geht davon aus, künftig wieder Wasserflächen zur Verfügung zu haben. Zwei Schulen hatten im Rahmen der Erhebung gar angegeben weder über qualifizierte Lehrkräfte noch dauerhaft über geeignete Wasserflächen zu verfügen. „Damit bietet über ein Viertel aller Grundschulen im Enzkreis aktuell keinen Schwimmunterricht an, obwohl dieser vorgesehen ist. Dabei sind die Grundschulen der Ort, wo alle Kinder erreichbar sind und schon früh das Schwimmen erlernen können. Auch die Nachfrage nach den Schulschwimmpässen hat seit deren Einführung dramatisch nachgelassen“, kommentiert Schweickert die Ergebnisse seiner Kleinen Anfrage an die Landesregierung (Drucksache 17/6686). Von letzteren wurden nach Angaben des Kultusministeriums im ersten Jahr der Einführung noch 1.961 verteilt, im Folgejahr 2022 noch 1.381 und im vergangenen Jahr schließlich nur noch 1.137.


Zwar seien grundsätzlich die Schulträger und somit die Kommunen dafür verantwortlich, die Voraussetzungen für den Schwimmunterricht zu schaffen, trotzdem seien die Anstrengungen des Landes zur Ausweitung des Schwimmunterrichts aus Sicht Schweickerts nicht ausreichend. Zwar plant das Kultusministerium aktuell Beratungen der Schulen, an denen derzeit kein Schwimmunterricht stattfindet, dabei seien jedoch auch individuelle Lösungen gefragt. Der Liberale kritisiert deshalb insbesondere, dass dem Ministerium, obwohl es auch für den Sport zuständig sei, keine Übersicht über vorhandene Wasserflächen vorliegt. Dabei könne eine solche nach Ansicht Schweickerts unter Umständen dabei helfen, eine Koordinierungsfunktion wahrzunehmen und gemeinsam mit den Schulen nach Möglichkeiten zu suchen, doch Schwimmunterricht anzubieten. „Ich habe die Erwartung, dass das Ministerium aktiv dazu beiträgt, den Anteil der Grundschulen im Enzkreis, an denen Schwimmunterricht stattfindet, deutlich zu erhöhen. Der Erwerb grundlegender Schwimmfähigkeiten ist für jedes Kind wichtig und rettet im Notfall sogar Leben“, macht Schweickert schließlich deutlich.