Die neuesten Entwicklungen um den Neubau der Herrenwaagbrücke, der nach Abschluss der Restarbeiten nun erst im November zuende gehen soll, betrachtet der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert als vollkommen inakzeptabel. „Das Projekt hätte seit Monaten vollständig abgeschlossen sein sollen. Jetzt verzögert sich die Fertigstellung ein weiteres Mal und niemand kann garantieren, dass der neue Termin eingehalten wird. Unzählige Male hat es nun schon geheißen, dass die Baufirma den Zeitbedarf unterschätzt hat. Jetzt wartet man wohl bereits seit Wochen auf eine einzige Maschine und nichts tut sich. Ich fordere deshalb das Regierungspräsidium Karlsruhe dazu auf, für eine sofortige Aufhebung der Sperrung ‚Unterm Berg‘ zu sorgen. Erst wenn sich auf der Baustelle endlich wieder etwas tut, kann die Straße dann erneut gesperrt werden“, stellt der Enzkreisabgeordnete eine klare Forderung auf und nimmt Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder persönlich in die Pflicht zu handeln.
An dieser und ihrer Behörde übt Schweickert zudem scharfe Kritik, weil man sich als Auftraggeber vom Bauunternehmen auf der Nase herumtanzen lasse. „Nach etlichen Vertröstungen ist der Bogen jetzt überspannt. Die Regierungspräsidentin muss endlich Verantwortung übernehmen und die Fertigstellung zur Chefsache erklären. Bisher muss man sich einfach fragen, was die Planer des Regierungspräsidiums die ganze Zeit machen. Ständig tauchen neue Probleme auf. Statt aber auf Problemlösungen zugunsten der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner und der ansässigen Unternehmen zu drängen, wird lieber mehr Rücksicht auf die Baufirma genommen, die sich offenkundig vollkommen verkalkuliert hat. Dass sich auf einer Baustelle, die nicht nur eine zentrale Bedeutung für den Verkehr in Dürrmenz und Lomersheim hat, wochenlang nichts tut, ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die unter den Verkehrseinschränkungen leiden“, so die deutliche Aussage des liberalen Landtagsabgeordneten. Das Regierungspräsidium müsse die Zügel in solchen Fällen künftig deutlich anziehen und klarmachen, dass solch große Probleme nicht tolerierbar sind.
Bereits vor Beginn der Baumaßnahme hatte Schweickert darauf gedrängt, dass der Brückenneubau und insbesondere die Sperrung der Straße Unterm Berg so kurz wie möglich gehalten werden müssten und dazu nach Rücksprache mit Experten auch diverse Alternativvorschläge eingebracht, die jedoch allesamt abgelehnt wurden. Auch im Landtag war der Brückenneubau bereits mehrfach Thema. Schon im vergangenen November hatte Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer die Vorgänge als „Trauerspiel“ bezeichnet. Nun kündigt Schweickert eine erneute Initiative an. „Ich möchte wissen, wie es sein kann, dass eine staatliche Mittelbehörde hier nicht entschiedener eingreift, welche Szenarien und Lösungen man für mögliche weitere Probleme in petto hat und wie man garantieren will, dass der neue Fertigstellungstermin im November tatsächlich eingehalten wird“, so der Liberale.
Schließlich erinnert Schweickert noch einmal daran, dass Unternehmen deren Existenz aufgrund der langanhaltenden Verkehrseinschränkungen gefährdet ist, sich zwecks Entschädigungszahlungen an das Regierungspräsidium wenden sollen.