„Allen Bemühungen zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zum Trotz bleibt die individuelle Mobilität und insbesondere das Auto weiter das bevorzugte Fortbewegungsmittel im Enzkreis“, erklärt der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert. Dies geht aus den Zulassungszahlen der im Enzkreis zugelassenen Fahrzeuge hervor, die der Liberale im Rahmen einer kleinen Anfrage (Drs. 17/4376) von der Landesregierung erhalten hat. So stieg der Pkw-Bestand im Enzkreis zwischen 2018 und 2022 um insgesamt 7.345 Fahrzeuge von 127.963 auf 135.308. Verzehnfacht hat sich zwar der Bestand reiner Elektrofahrzeuge von 197 auf 2.090, ihr Anteil betrug jedoch zum Stichtag 1. Januar 2022 nur 1,54 Prozent. Auch gemeinsam mit Hybridfahrzeugen kommen diese nur auf einen Anteil von 4,4 Prozent. Selbst die Zahl der reinen Verbrenner nimmt in absoluten Zahlen zu, denn die Verluste bei Dieselfahrzeugen, deren Zahl im Betrachtungszeitraum um 1.915 auf noch 38.306 sank, wurden durch Zuwächse bei den Benzinern, deren Zahl um 4.129 auf 90.103 stieg, mehr als aufgefangen. „Der klassische Verbrenner dominiert also auch weiterhin und wird es auf absehbare Zeit tun. Es war deshalb vollkommen richtig, dass wir als FDP in der Bundesregierung und auf Europäischer Ebene den Weg für E-Fuels freigemacht haben. Jeder heute neu zugelassene Verbrenner wird noch viele Jahre auf unseren Straßen fahren. Deshalb müssen wir diese Antriebstechnik klimaneutral machen. Der gerade von vielen Grünen ausgeübte Glaube, im Eiltempo den gesamten Fahrzeugbestand durch reine Elektrofahrzeuge austauschen zu können, ist utopisch und wird zur Verfehlung der Klimaziele im Verkehrsbereich führen“, lobt Schweickert den maßgeblich von der FDP vorangetriebenen Kurs der Berliner Ampel-Koalition. Dass die Zahl der Pkw auch weiterhin ansteigt, sieht der Enzkreisabgeordnete zudem als klares Indiz dafür, dass der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs noch immer hinterherhinkt und gerade im ländlichen Raum die meisten Personen noch immer auf das Auto angewiesen sind. Besonders im Enzkreis werde immer wieder deutlich, dass Busse und Bahnen für viele keine ernsthafte Alternative sind. „Wir brauchen deshalb im öffentlichen Nahverkehr deutliche Verbesserungen sowohl beim Angebot, wie auch bei der Zuverlässigkeit. Mit dem Deutschlandticket wurde zwar bereits durch das FDP-geführte Bundesverkehrsministerium ein preislicher Anreiz geschaffen, aber das wird nicht ausreichen, um signifikante Änderungen des Mobilitätsverhaltens zu erreichen. Die grün-schwarze Landesregierung verspricht seit Jahren deutliche Verbesserungen im ÖPNV, hat bisher jedoch kaum geliefert. Der andauernde Kampf um bessere Zugverbindungen im Enzkreis ist hierfür das perfekte Beispiel“, so Schweickert.

Für den Liberalen ist deshalb klar, dass die Verteufelung einzelner Mobilitätsformen der vollkommen falsche Weg ist. „Die Politik muss Mobilität ermöglichen und dabei die Bedürfnisse jedes Einzelnen im Blick haben. Es ist unbestritten, dass der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden muss. Gerade im ländlichen Raum ist und bleibt das Auto jedoch das Verkehrsmittel der Wahl. Diese Tatsache muss man akzeptieren und seine Politik danach ausrichten“, erklärt Schweickert abschließend.