Schweickert sieht sich von Autobahn GmbH belogen

Liberaler fordert Transparenz über Baufortschritte

Nachdem die Südwest-Niederlassung der Autobahn GmbH am gestrigen Dienstag angekündigt hatte, dass die Aufhebung der Sperrung der A 8-Anschlussstelle Pforzheim-Ost in Fahrtrichtung Karlsruhe erst im Dezember erfolgen soll, sieht sich der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert von der Autobahngesellschaft belogen. Der Liberale hatte erst in der vergangenen Woche explizit nachgefragt, ob der ursprünglich angestrebte Öffnungstermin 13. November noch gelte und daraufhin die Auskunft erhalten, dass die Arbeiten „generell planmäßig voran[schreiten], sodass es im Sinne eines zügigen Voranschreitens des Gesamtprojekts, bislang keinerlei Verzögerungen im Zeitplan gibt. Daher kann in Kürze auch die in Abhängigkeit zur Öffnung der Anschlussstelle Pforzheim-Ost in Fahrtrichtung Karlsruhe stehende Verkehrsumlegung auf die neue Enzbrücke sowie die B10-Behelfsbrücke erfolgen.“

„Ich gehe fest davon aus, dass die Verzögerung um mehrere Wochen kein Ergebnis kurzfristiger Ereignisse ist, sondern mir bewusst die Wahrheit verschwiegen wurde“, kommentiert Schweickert die gestrige Mitteilung der Autobahn GmbH nun mit sichtlicher Verärgerung. Zudem weist Schweickert darauf hin, dass selbst an der Autobahn und den Zufahrtsstraßen zur Anschlussstelle noch über Schilder verkündet wurde, dass die Sperrung der Anschlussstelle in Richtung Karlsruhe bis einschließlich 12. November gelten sollte. Die Nacht- und Nebelaktion, in der die Hinweise schließlich geändert wurden, sei garantiert ebenfalls schon länger geplant worden, so der Liberale sarkastisch.

Der Enzkreisabgeordnete will sich das intransparente Vorgehen der Autobahn GmbH nun jedoch nicht gefallen lassen und mahnt deshalb schriftlich beim Bundesverkehrsministerium vollständige Transparenz über die einzelnen Baufortschritte an. Zudem müsse weiterhin alles dafür getan werden, Verzögerungen zu vermeiden und wenn möglich an anderer Stelle auszugleichen. „Ich habe Verständnis dafür, dass gerade bei einem solchen Großprojekt nicht immer alles glatt läuft. Dazu gehört dann aber auch die Ehrlichkeit, dies zuzugeben. Nur weil sich am geplanten Fertigstellungstermin des Gesamtprojekts bislang nichts ändert, heißt das ganz offensichtlich nicht, dass alles nach Plan läuft. Gerade der vom Autobahnausbau massiv betroffenen Bevölkerung ist man esschuldig, dass Probleme auch bei Teilprojekten erklärt und offen kommuniziert werden“, fordert Schweickert.

Die Autobahn GmbH vergisst aus Sicht des Enzkreisabgeordneten, die Bedeutung der vielen Einzelbaumaßnahmen und deren Auswirkungen auf den Verkehr im Umland. Neben der gesperrten Anschlussstelle betrifft dies auch die vielen weggefallenen Autobahnquerungen. „Jede einzelne Maßnahme bringt deutliche Verschiebungen des Verkehrsaufkommens mit sich, was für zusätzliche Belastungen bei den Betroffenen sorgt. Dies gilt umso mehr, wenn der Baufortschritt dann nicht wie erwartet läuft. Man darf deshalb nicht nur das große Ganze sehen. Vielmehr müssen Sperrungen immer auf ein Minimum reduziert werden“, so Schweickert. Er fordert deshalb weitere Anstrengungen, damit Pforzheim-Ost schnellstmöglich wieder zumindest in Fahrtrichtung Karlsruhe zugänglich ist.