Schweickert und Rülke: „Impfchaos der Landesregierung verschärft sich

Landratsämter mit Terminvergabe betrauen / Mobile Impfteams dürfen ambulant gepflegte Senioren nicht vergessen

Pforzheim/Enzkreis. Nach Mitteilung des Sozialministers Manne Lucha (Grüne) gehen die Kreisimpfzentren in Pforzheim (St. Maur Halle) und in Mönsheim (Appenberg-Sporthalle) erst frühestens am 22. Januar 2021 an den Start. Somit kann die dringend notwendige Corona-Immunisierung für die älteren Menschen im Enzkreises und der Stadt Pforzheim erst deutlich später starten als erhofft. „Gesundheitsminister Lucha stellt wieder einmal unter Beweis, dass er mit der Krisenbewältigung komplett überfordert ist und das Impfchaos der Landesregierung auf dem Rücken der älteren Menschen im Enzkreis und der Stadt Pforzheim weiter geht“, so der Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert und der Pforzheimer Abgeordnete und Fraktionsvorsitzende im Landtag Dr. Hans-Ulrich Rülke in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die älteren Menschen fühlen sich von der Regierung allein gelassen“ so die beiden Freien Demokraten. Dabei wäre es nach Ansicht der beiden Landtagsabgeordneten deutlich besser, wenn die Landkreise die Terminvergabe für die Impfzentren selbst durchführen würden, wie diese es angeboten hätten.

Hans-Ulrich Rülke weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Gesundheitsminister Lucha schon immer wusste, wie viel Impfstoff er zur Verfügung hat. „Jetzt schiebt er aber die Verantwortung wieder auf andere ab. Der tatsächliche Grund ist einfach der, dass er erst zu wenig Impfstoff bestellt hat und nun mit der Organisation überfordert ist. Es wäre einfach besser, so wie in anderen Ländern die Krankenkassen die älteren Menschen anschreiben zu lassen, als sie dem Organisationschaos eines überforderten Sozialministers zu überantworten. Wenn man das schon nicht macht, sollte man wenigstens eine Warteliste erstellen.

Erik Schweickert fordert in diesem Zusammenhang, dass die mobilen Impfteams nicht nur stationäre Altenheimbewohner aufsuchen. „Die Landesregierung darf die in ambulanter Pflege betreuten Personen nicht vergessen! Es kann unter Infektionsschutzgesichtspunkten nicht sein, dass diese vulnerablen Gruppen nun mit Bussen oder Taxen zu den Impfzentren gebracht werden sollen. Ich fordere die Landesregierung auf, die mobilen Impfteams auch die ambulant gepflegten Personen zu Hause aufsuchen zu lassen“, so der Enzkreisabgeordnete Schweickert. Ferner sei zu berücksichtigen, dass betreutes Wohnen oftmals unter demselben Dach wie die stationäre Pflege stattfinde, so dass solche Einrichtungen nur dann geschützt seien, wenn wirklich alle Bewohnerinnen und Bewohner geimpft sind.