Weltwassertag am 22. März: Schweickert erinnert an deutliche Verbesserung des Trinkwasserschutzes für Niefern-Öschelbronn und Pforzheim

Der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert macht anlässlich des Weltwassertags am 22. März auf die deutliche Erhöhung des Trinkwasserschutzes für Niefern-Öschelbronn und Pforzheim durch die kommunalen Planungen im Rahmen des Ausbaus der A 8 sowie des Gewerbegebiets Reisersweg aufmerksam. In diesem Jahr würden nun die Auswirkungen der Initiative des Niefern-Öschelbronner Altbürgermeisters Jürgen Kurz (parteilos) sowie seinen damaligen Stellvertretern Erik Schweickert (FDP) und Udo Hummel (CDU) zum ersten Mal sichtbar. Vor über 10 Jahren hatten diese drei gegen erheblichen Widerstand aus der Stadt Pforzheim die Initiative gestartet, das vom Bund seit langem vorgesehene Planfeststellungsverfahren zum Neubau der Tank- und Rastanlage zu stoppen. Grund hierfür war die Sorge um das Trinkwasser durch den dafür notwendigen unterirdischen Neubau von mehreren 100.000 Liter fassenden Benzin- und Dieseltanks. Der Liberale tritt damit auch den Gegnern des Niefern-Öschelbronner Gewerbegebiets entgegen, die eine Verschlechterung des Trinkwasserschutzes befürchten. „Von einigen dieser politischen Lager aus Pforzheim, die sich heute gegen das ökologische Gewerbegebiet Reisersweg wenden, wurden wir damals für unsere Initiative verspottet. Heute sehen wir die ersten positiven Effekte und plötzlich will das keiner mehr missen. Nach Fertigstellung des Gewerbegebiets Reisersweg wird man im Vergleich zu heute feststellen, dass der Trinkwasserschutz in den Enzauen deutlich verbessert wurde“ so Schweickert.

„Dort, wo man heute die rasant fortschreitenden Erdarbeiten am Rande des Stuttgarter Hangs der Autobahn für eine PWC-Anlage (Parkplatz mit WC) sieht, war von Kriegsende bis in die 1970 Jahre die US-Militärtankstelle mit ihren zwei unterirdischen 50.000 Liter Kraftstofftanks. Durch den nun im Zuge des Ausbaus vorgenommenen Abtrag des mit einem hohen Schadstoffpotential verunreinigten Untergrunds ist ein erster kleiner Schritt in Richtung Trinkwasserschutz gemacht“, erklärt Schweickert, der an die 2009 und 2010 durchgeführten Altlastenuntersuchungen erinnert. Damals konnte ein hohes Schadstoffpotenzial im Untergrund vor allem an aromatischen Kohlenwasserstoffen und Mineralölkohlenwasserstoffen (BTEX, MKW) nachgewiesen werden, welche aber bis zum jetzigen Ausbau im Boden belassen wurden, da von keiner Schadstoffmobilisierung ausgegangen wurde und ein Teil der Schadstoffe auch unter der bestehenden Fahrbahn lag.

„Der zweite und deutlich wichtigere Schritt für den Trinkwasserschutz kommt in dem Moment, in dem die auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite unterirdisch liegenden neun Tanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 411.000 Litern der jetzigen Tankstelle entfernt werden. Denn diese stellen z. B. in einem Leckagefall aufgrund der Lage innerhalb der Wasserschutzgebietszonen IIB und IIIA eine prinzipielle Gefährdung des Grundwassers und damit der Trinkwasserbrunnen in den Enzauen dar, da ein Schadstoffeintrag nach einer im Jahr 2004 durchgeführten Modellrechnung die Brunnen der Stadtwerke Pforzheim sowie der Gemeinde Niefern-Öschelbronn betreffen würde“ so Schweickert weiter. Je nach Förderjahr handele es sich in der Spitze immerhin um ein Trinkwasservolumen von rund 2,2 Milliarden Liter für Pforzheim und 500 Millionen Liter für Niefern-Öschelbronn.

„Unsere damalige Initiative war faktisch in den letzten Jahrzehnten der größte Beitrag zum Schutz des Trinkwassers in der Region und trägt nun erste Früchte. Geschafft haben wir das damals aber nur, weil wir die Realisierung eines im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbegebiets Reisersweg in die Waagschale geworfen haben. Und es ist ja wohl offensichtlich, dass eine Großtankstelle mit mehreren 100.000 Litern Kraftstoff in der Erde ein komplett anderes Gefahrenpotential darstellt, als ein ökologisches Leuchtturm-Gewerbegebiet, bei dem nicht in das gewachsene Erdreich eingegriffen wird und Betriebe mit wassergefährdender Produktion erst gar nicht zugelassen sind“, so der FDP-Enzkreisabgeordnete, der sich noch heute darüber ärgert, dass die Stadt Pforzheim bei ihren Brunnen im Kanzlerwald im Zuge des Baus der zweiten Buckenberg-Auffahrt nicht so sensibel vorging, während in Niefern-Öschelbronn gleichzeitig das Trinkwasser geschützt wurde.