Kostenanstieg auf 340 Mio. € wirft ein katastrophales Licht auf die bisherigen Kostenschätzungen des Landes – Und beim A8-Baubeginn grüßt quartalsweise das Murmeltier
„Als sich die damaligen politischen Entscheidungsträger vor knapp zwei Jahrzehnten gegen eine sinnvolle große Brückenlösung über das Enztal entschieden haben, waren die Kosten das schlagende Argument dagegen. Jetzt wird der Ausbau der A8 in der Enztalquerung nach den neusten Kostenschätzungen mit 340 Mio. € deutlich teurer als die damalige große Brückenlösung“ kommentiert der Landtagsabgeordnete des Enzkreises Prof. Dr. Erik Schweickert die heute bekanntgegebene neue Kostenberechnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe massiv verärgert.
„Man kann so langsam nur noch den Kopf über die Planungsleistungen des Landes schütteln: permanent verschiebt sich der Baubeginn und dann wird das Ganze mehr als doppelt so teuer wie veranschlagt! Wenn ich mir überlege, was die regionalen Bundes- und Landtagsabgeordneten von FDP, CDU und SPD vor 10 Jahren machen mussten, um eine komplett verkorkste Planung unter anderem durch eine 800 m lange Einhausung mit Kosten von „nur“ 26 Mio. € einigermaßen zustimmungsfähig zu machen, erscheint das im Rückblick wie Hohn“ so Schweickert, der das Ergebnis der aktuellen Kostenschätzung als Offenbarungseid für die Planungsleistungen des Landes wertet.
Auch ärgert sich der Enzkreisabgeordnete über die verkürzte Bewertung der Auswirkungen einer nun verzögerten Ausschreibung der A8 durch das Regierungspräsidium auf weitere Baumaßnahmen. Man dürfe nicht vergessen, dass sich nun beispielsweise auch der Ausbau der B10 weiter verzögern werde. „Mit jeder der fast schon regelmäßigen Verschiebung des Baubeginns zeigt sich immer mehr, dass die Fiktion des Regierungspräsidiums Karlsruhe ein Fehler war, die räumlich zusammenhängenden Baumaßnahmen von A8, B10 und der Raststätte in getrennten Verfahren abzuarbeiten“ so Schweickert abschließend, der damals selbst Einspruch gegen dieses Vorgehen eingelegt hatte.