Schweickert befasst sich mit Lkw-Parkplätzen im Enztal
Der Lkw-Verkehr wächst stärker als die Zahl der zur Verfügung stehenden Stellplätze an den Autobahnen. Mit diesem Problem befasste sich der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert im Rahmen eines Antrags (Drucksache 16/9133). „Es gibt eine grundsätzliche Bereitschaft von privater Seite wie auch Kommunen, Stellplätze zur Verfügung zu stellen. Diese sollten dann allerdings nicht nur in Autobahnnähe liegen, sondern auch schnell und bequem erreichbar sein“, beschreibt Schweickert. Konkret im Blick hat der Liberale in diesem Zuge auch die Enztalquerung und die dort liegende PWC-Anlage (Rastplatz mit Sanitäranlage), die im Zuge des Ausbaus der A 8 ebenfalls grundlegend umgebaut werden soll.
Der Abgeordnete befürchtet allerdings, dass selbst nach Abschluss des Ausbaus weiterhin nicht genügend Stellplätze zur Verfügung stehen. „Wieso also die PWC-Anlage nicht direkt an das geplante Niefern-Öschelbronner Gewerbegebiet Reisersweg III anschließen, welches sich aufgrund seiner Insellage perfekt dafür eignen würde?“, dachte sich Schweickert daraufhin auch mit Blick auf ähnliche Lösungen beispielweise an der A 5-Raststätte Bruchsal, die einen Anschluss an das nachgelagerte Straßennetz besitzt. „Sollte beispielsweise ein Unternehmen am Reisersweg Stellplätze für Lkw’s zur Verfügung stellen wollen, könnte man so einen einfachen und schnellen Anschluss an die Autobahn sicherstellen. Zudem könnte so auch verhindert werden, dass Lkw’s auf der Suche nach einem passenden Stellplatz durch die umliegenden Orte fahren, teilweise in Wohngebieten und auf sonstigen nicht geeigneten Plätzen parken und schließlich möglicherweise ihren Müll dort hinterlassen, wo er nichts zu suchen hat“, erklärt der Enzkreisabgeordnete weiter. Dies sei insbesondere aufgrund der damit einhergehenden Belastungen für die Anwohner ein großes Ärgernis.
Die Antwort des Verkehrsministeriums auf den Antrag Schweickerts zeigt jedoch ein zwiegespaltenes Bild. So gebe es in Baden-Württemberg zwar bereits mehrere Speditionsunternehmen, die Stellplätze zur Verfügung stellen und auch die Landesregierung habe bereits erfolgreich ein Modellprojekt hierzu ins Leben gerufen, einen direkten Anschluss von Rastplätzen an das nachgelagerte Straßennetz lehnt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) jedoch bisher ab. „Eine zusätzliche Anbindung an das nachstehende Straßennetz über die Nebenbetriebe [Rastanlagen und Parkplätze] würde zu weitreichenden Veränderungen der Netzkonzeption führen und ist aus Sicht des Verkehrsministeriums zur Schaffung zusätzlicher Lkw-Stellplätze nicht zielführend“, so heißt es in der Stellungnahme des Ministeriums. Stattdessen wolle man „mit Hochdruck an der Errichtung zusätzlicher Stellplätze im Zuge von Tank- und Rastanlagen sowie von PWC-Anlagen“ arbeiten.
„Angesichts der vom Ministerium selbst vorangetriebenen Zurverfügungstellung privater Stellplätze, verstehe ich nicht, wieso man hier nicht ebenfalls den pragmatischen Weg geht. Zumal entsprechende Gegenbeispiele schon existieren. Es ist bezeichnend, dass das grüne Verkehrsministerium hier wieder einmal nur den halben Weg geht und vergisst, dass Stellplätze vielerorts auch auf kürzerem Weg an die Autobahnen angeschlossen werden könnten, als über die normalen Anschlussstellen“, kritisiert Schweickert. Er wolle deshalb weiter dafür werben, dass die PWC-Anlage im Enztal einen entsprechenden Anschluss an das geplante Gewerbegebiet Reisersweg III erhalte, gerade weil von hier aufgrund der Insellage keine Effekte auf das nachgelagerte Verkehrsnetz oder andere Bereiche ausgehen können.