Schweickert erhält neue Informationen zur Residenzbahn

Insgesamt 1,1 Mio. Euro stehen für Entschädigung der Pendler in der Region zur Verfügung

In der gestrigen Fragestunde des Landtags brachte Prof. Dr. Erik Schweickert, FDP-Enzkreisabgeordneter und Sprecher des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ zum wiederholten Mal die Residenzbahn auf die Tagesordnung. Schweickert wollte von Verkehrsminister Winfried Hermann Informationen zu den konkreten Auswirkungen des Vorrangs des Fernverkehrs gegenüber dem Nahverkehr der Linien IRE 1, RE17b und RB17a/c während der laufenden Sanierung der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart und zu den Entschädigungszahlungen für die Schlechtleistungen des letzten Jahres einholen.

Erhellende Zahlen erhielt der Liberale insbesondere in Bezug auf die Entschädigungszahlungen, wie Schweickert im Anschluss mitteilen konnte. So sei laut Verkehrsminister Hermann auf der Residenzbahn mit maximal 3.000 und auf der Westbahn mit maximal 5.000 Entschädigungsanträgen zu rechnen. Bei einem durchschnittlichen Entschädigungsbetrag von 140 Euro kämen so Kosten von 1,1 Mio. Euro auf die Betreiber und das Land zu. Insgesamt, so der Minister, rechne man durch die Probleme auf den Bahnstrecken des Landes mit Kosten von 8 Mio. Euro für Entschädigungszahlungen. „Diese horrenden Zahlen machen deutlich, wie viele Pendler unter den Fehlern und dem Missmanagement im Zuge der Betreiberumstellung gelitten haben. Umso wichtiger ist, dass das Land sichergestellt hat, dass jetzt endlich Entschädigungen fließen“, so Schweickert. Er könne nur jedem Betroffenen empfehlen, die Entschädigungen zu beantragen.

Verkehrsminister Hermann erklärte weiterhin, dass derzeit eine Zwischenbilanz der konkreten Auswirkungen der Schnellfahrstreckensperrung gezogen werde. Deshalb könne er abgesehen von den bekannten Fahrplanänderungen noch keine detaillierte Auskunft geben. Dies werde aber sobald wie möglich erfolgen. „Ich erwarte vom Verkehrsminister, dass sichergestellt wird, dass der laufende Betrieb auf der Residenzbahn reibungslos abläuft und der Nahverkehr nicht negativ vom Fernverkehr betroffen ist“, gibt Schweickert Hermann auf den Weg. Er erwarte, dass dieser Punkt bei der Evaluation besonders in den Blick genommen werde, da er zahlreiche Zuschriften von Pendlern erhalten habe, deren Züge sich verspäteten, weil zunächst Fernverkehrszüge durchfahren dürften.

Schweickert richtet den Blick aber gleichzeitig schon weiter nach vorne. Angesichts der Diskussionen um die anstehende neue Fahrplankonzeption, die im Dezember 2021 in Kraft treten soll, sieht der Enzkreisabgeordnete noch viel Arbeit auf das Aktionsbündnis zukommen. „Wir wollen sicherstellen, dass der Enzkreis nicht erneut benachteiligt wird. Dazu wird es wichtig sein, dass die beteiligten Gremien und die Pendler mit einer Stimme sprechen. Darum wird es in den kommenden Monaten gehen!“, so der Enzkreisabgeordnete.

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