Schweickert fordert umfassende Lösung für Wurmberger Verkehrsproblematik

„Wurmberg ist die durch den Ausbau der A8 mit am stärksten belastete Gemeinde im Enzkreis“, stellt der FDP-Landtagsabgeordnete für den Enzkreis Prof. Dr. Erik Schweickert zu Beginn des Vor-Ort-Termins in Wurmberg klar. Dass die aktuell starke Verkehrsbelastung durch gleich drei Umleitungen für die Autobahn mit steigender Verkehrsprognose weiter verschärfen wird, müsse jedem klar sein. „Vorausschauende Verkehrspolitik bedeutet nicht abzuwarten bis der Verkehr kollabiert“, erläuterte der Wurmberger Bürgermeister Jörg-Michael Teply. Der grüne Verkehrsminister Hermann sieht laut aktueller Anfrage Schweickerts (Drucksache 16/4337) jedoch keinen Handlungsbedarf in der Heckengäugemeinde. Der Enzkreisabgeordnete und der Bürgermeister sehen jedoch drei notwendige Verkehrsprojekte als dringend an: die Teilortsumgehung für die K4501, ein Kreisverkehr an der Kreuzung Uhlandstraße/Wimsheimer Straße und die Sanierung der L1175 Richtung Wimsheim.

Bei der Teilortsumgehung für die Ortseinfahrt aus Richtung Öschelbronn sieht das Verkehrsministerium die Verantwortung beim Enzkreis, da dieser die Förderung der Maßnahme nach 2014 nicht mehr angemeldet hat. Auf Nachfrage der Gemeinde Wurmberg sehe der Kreis aufgrund nicht ausreichend großer Verkehrsmenge keinen Bedarf für eine Teilortsumfahrung. Bürgermeister Teply kritisierte, dass bei der Beurteilung der Verkehrsproblematik immer nur die Verkehrszahlen betrachtet werden, anstatt auch die Verkehrssicherheit zu berücksichtigen. Die beengten Verhältnisse der drei 90 Grad-Kurven der Öschelbronner Straße lassen keinen Begegnungsverkehr für Lkw zu. Schweickert sieht bei der Teilortsumfahrung nicht nur den Vorteil, dass die Engstelle der Öschelbronner Straße umfahren werden kann, sondern dass dadurch auch die U26 verkürzt und drei Ortsdurchfahrten vermieden werden könnten. „Diese Entlastung der Autofahrer und Bürgerinnen und Bürger des Enzkreises sollte bei der Kreisverwaltung endlich Priorität erhalten“, so der Enzkreisabgeordnete.

Ebenso einen Mehrwert in Sachen Verkehrssicherheit bringe ein Kreisverkehr an der Kreuzung Uhlandstraße/Wimsheimer Straße. Dies sei eine prekäre Stelle für Fußgänger und für Autofahrer, die nur schwer einsehbar ist. Die Gemeinde Wurmberg hat hier bereits Planungen für einen Kreisverkehr mit vier Querungshilfen für Fußgänger erstellt. „Ein Kreisverkehr an dieser Stelle vermindert die Rückstaus, verlangsamt den Verkehr und schafft so mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer“, führt Schweickert aus. Aber auch hier sieht Minister Hermann keinen Handlungsbedarf. Der Enzkreisabgeordnete kritisiert, dass sich die Landesbehörden die Verkehrszahlen auf dem Papier schönrechnen: „Wenn man die lokalen Gegebenheiten und die Entwicklung des Heckengäus betrachtet, ist klar, dass allgemeine Prognosezahlen hier nicht realistisch sind.“

Schweickert wird sich weiter für die Verbesserung der Verkehrsproblematik in Wurmberg einsetzen, sieht aber die zeitliche Bedrängnis, da während dem Ausbau der A8 keine Maßnahmen auf den Umleitungsstrecken erfolgen dürfen. Hierzu hat der Liberale bereits beobachtet, dass Maßnahmen, die mit Bundesmitteln finanziert werden, vorgezogen werden, um noch vor dem Ausbau der Enztalquerung fertiggestellt zu werden. Die Landesregierung hingegen verweist alle von ihr zu finanzierten Projekte nach hinten. „Berlin hat wohl bereits begriffen, dass eine Verlagerung des Verkehrs auf das nachgelagerte Straßennetz unvermeidlich ist. Stuttgart hingegen streitet das weiter vehement ab, obwohl beispielsweise die Installation von Ampelanlagen und Parkverbote zur Optimierung des Verkehrsflusses bereits abgestimmt werden.“, kritisiert der Enzkreisabgeordnete. Schweickert wird hier nachfassen, weshalb hier Maßnahmen unterschiedlich priorisiert werden.

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