Schweickert: „Konkrete Impfangebote statt nebulöser Impfpflichtdiskussionen“

Beispiel aus Öschelbronn zeigt: Mehr Impfwillige als Kapazitäten


Lange Schlangen vor Impfambulanzen, bei Impfaktionen vor Ort und viele wütende und enttäuschte Gesichter
sind derzeit in der ganzen Region immer wieder zu beobachten. So auch am heutigen Mittwochmorgen beim
Pop-up Impfzentrum in der Öschelbronner Steighalle. Bereits vor Beginn der Aktion um 9 Uhr hatten sich
hunderte Impfwillige vor der Halle eingefunden, sodass bereits früh absehbar war, dass nicht ausreichend
Impfstoff verfügbar sein würde. „Hier vor Ort zeigt sich mehr als anschaulich das Chaos, das durch die schlechte
Kommunikation der Bundes- und Landesregierung entstanden ist. Jetzt wo der Bedarf nach Impfungen wieder
massiv steigt, fehlen Kapazitäten. Viele Impfwillige warten stundenlang und häufig auch noch umsonst in der
Kälte. Kreise, Gemeinden und auch die Ärzte geben ihr Bestes, um Impfungen möglichst niedrigschwellig
anbieten zu können. Dabei wäre es eigentlich vor allem eine Aufgabe des Landes. Aber statt endlich Ordnung
in die Impfkampagne zu bringen, diskutiert Ministerpräsident Kretschmann lieber über eine allgemeine
Impfpflicht. Stattdessen sollte er lieber seinen Gesundheitsminister Manne Lucha endlich anweisen, jedem ein
konkretes Impfangebot mit Zeit und Ort zu machen, dass man dann annehmen oder ablehnen kann!“, so der
FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert, der die Schlange in Öschelbronn selbst in Augenschein
genommen hatte.
Vor dem Hintergrund dieser Eindrücke stellte der Enzkreisabgeordnete seine Forderung kurz darauf im Rahmen
der heutigen Plenardebatte im Landtag schließlich auch an den Gesundheitsminister, der dies jedoch zurückwies.
Lucha verwies zwar darauf, dass niemand zurückgeschickt werden dürfe, die Forderung des Liberalen nach
konkreten Impfangebote lehnte er wiederum mit Hinweis auf bürokratische Hürden und den angeblich zu hohen
Aufwand ab. „Dabei gehen die Aussagen an der Realität vorbei. Täglich werden Impfwillige nach Hause
geschickt. Niemand, der sich häufig bereits am frühen Morgen auf den Weg zu einer Impfaktion macht, kann
sicher sein, am Ende des Tages tatsächlich den schützenden Piks erhalten zu haben. Die bisherigen Maßnahmen
der Landesregierung reichen offensichtlich nicht. So kann es nicht weitergehen!“, macht Schweickert deutlich.