Schweickert kritisiert unklare Aussagen der Landesregierung zu Kapazitäten auf der Residenzbahn und kündigt erneute Initiative an

Der Landtagsabgeordnete des Enzkreises Prof. Dr. Erik Schweickert kritisiert die teilweise unklaren und schwankenden Aussagen des Landesverkehrsministeriums in Bezug auf die Kapazitäten der Residenzbahn. Auf eine Anfrage des Enzkreisabgeordneten zum Gleiswechselbetrieb auf der Residenzbahn und zur Reaktivierung des Überholungsgleises in Niefern hatte das Landesverkehrsministerium erklärt, dass Gleiswechselbetrieb zwar auf den meisten Abschnitten der Strecke möglich sei, aber „nur in besonderen Fällen genutzt“ werde. Bezüglich des Überholungsgleises gebe es wiederum keine Planungen oder Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung, da es ohnehin genügend freie Trassenkapazitäten gebe, die es ermöglichen, dass verspätete Züge ohne Behinderung anderer Züge verkehren können.

Nachdem Schweickert schon viele Anfragen zur Residenzbahn gestellt hatte, ärgert er sich über diese Aussage: „Wenn es darum geht, Verbindungen zu verbessern und zu schaffen, ist die Kapazität der Strecke ausgelastet. Wenn ich Vorschläge zur Verbesserung der Kapazität mache, ist aber plötzlich alles ausreichend!“ Aus diesem Grund plant er eine erneute Initiative im Landtag und fordert eindeutige Antworten auf die Frage der Kapazitäten auf der Residenzbahn. „Ich möchte jetzt endlich einmal genau wissen, wie stark frequentiert die Strecke ist und wie viele Züge dort theoretisch fahren könnten. Es kann nicht sein, dass es heute heißt, dass Kapazitäten da sind und morgen wieder nicht“, erklärt der Abgeordnete.

Erst kürzlich hatte das Ministerium in einer Antwort auf eine kleine Anfrage (Drucksache 16/6963) erklärt, dass die Strecke „insbesondere im zweigleisigen Abschnitt zwischen Bietigheim-Bissingen und Mühlacker […] sowie zwischen Pforzheim und Karlsruhe-Durlach […] stark ausgelastet“ sei. Während der Schnellfahr-streckensperrung müssten Nahverkehrszüge wiederum teilweise unterwegs überholt werden, so sie denn nicht ohnehin entfallen. Dies passe aus Sicht des Enzkreisabgeordneten allerdings nicht zu der Antwort auf seine jüngste Frage. „Entweder gibt es freie Kapazitäten oder es gibt sie nicht. Und wenn nicht, dann muss man halt etwas dagegen machen!“, fordert er. Die pauschale Behauptung des Ministeriums mehr Infrastruktur sei „stets hilfreich“ bringe dabei im Endeffekt aber kein spürbares Ergebnis.

Nicht ausreichend sind für den Enzkreisabgeordneten auch die laufenden Machbarkeitsstudien für 740 m lange Güterzugüberholgleise in Karlsruhe-Durlach, Wilferdingen-Singen und Pforzheim Hbf. „Deshalb wäre es sinnvoll, auch im östlichen Enzkreis Ausweichkapazitäten für mehr Flexibilität zu schaffen, insbesondere wenn man wie am Bahnhof Niefern die Kapazitäten dazu hat“, regt Schweickert an.

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