Schweickert: Regionale Fahrplankonferenz bringt Erfolg aber auch Ernüchterung
Spätverbindung von Karlsruhe in den östlichen Enzkreis wiederhergestellt
Am 08. Oktober 2019 fand die Regionale Fahrplankonferenz (RFK) statt, die sich mit den Fahrplänen der Residenzbahn ab Dezember 2019 befasst hat. Das Aktionsbündnis „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ unter Führung des Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert hatte im Vorgriff darauf acht Forderungen für Verbesserungen am Fahrplan gestellt und wurde dabei vom Regionalverband Nordschwarzwald unterstützt.
Die Ergebnisse der Konferenz sind aus Sicht Schweickerts jedoch nicht ausreichend. „Wir konnten zwar einen großen Erfolg erreichen, jedoch sind die meisten anderen unserer Forderungen nicht beachtet worden.“ Der große Erfolg für das Aktionsbündnis besteht aus der Wiederherstellung einer Spätverbindung von Karlsruhe in den östlichen Enzkreis. „Die RFK hat die Spätverbindung zwar anders realisiert, als wir es vorgeschlagen haben, aber die Einrichtung einer guten Anschlussverbindung vom IRE aus Karlsruhe an die RB in Pforzheim ist eine sehr gute Lösung. Jetzt kann der Fernreisende oder Schichtarbeiter auch spätabends von Karlsruhe in den östlichen Enzkreis fahren, ohne gleich zwei Stunden einzuplanen.“ Ermöglicht wird dies durch die Einrichtung eines neuen Zugpaares zwischen Pforzheim und Bietigheim-Bissingen. Reisende können so um 23:15 Uhr in Karlsruhe in den IRE steigen. Nach ihrer Ankunft am Pforzheimer Hauptbahnhof um 23:38 Uhr ginge es dann um 23:45 Uhr weiter mit der Regionalbahn Richtung Bietigheim-Bissingen, die die Weiterfahrt in die Gemeinden des östlichen Enzkreises garantiert.
Unzufrieden zeigt sich der Enzkreisabgeordnete jedoch mit der Tatsache, dass auf die restlichen Forderungen noch nicht eingegangen wurde. Abgelehnt wurden diese dem Vernehmen nach, weil im nächsten Jahr die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart für ein halbes Jahr saniert wird und die Residenzbahn als Ausweichstrecke benötigt wird. „Es ist zwar schön, dass weitere Verbesserungen stetig geprüft werden sollen, aber der bloße Verweis auf die stärkere Belastung der Ausweichstrecken durch die halbjährliche Sperrung der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart reicht mir nicht.“
Für den FDP-Politiker ist klar, dass das Aktionsbündnis weiterhin einen langen Atem brauchen wird. „Man sieht anhand des Ergebnisses der Konferenz wie schwierig es ist, auch kleine Verbesserungen durchzusetzen. Wenn jetzt die Sanierung der Schnellfahrstrecke weitere konzeptionelle Änderungen vorerst verhindert, müs-sen wir spätestens in einem Jahr erneut verdeutlichen, dass strukturelle Verbesserungen dringend nötig sind.“
Aus Sicht des Landtagsabgeordneten ist ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr für den gesamten Enzkreis essentiell. „Im Enzkreis stehen in den nächsten Jahren noch viele Infrastrukturprojekte an, die den Straßenverkehr belasten werden. Deshalb muss die Landesregierung den ÖPNV so attraktiv gestalten, dass die Menschen ihn gerne nutzen. Dazu gehören dann aber vor allem attraktive Verbindungen“, gibt Schweickert zu bedenken.