Schweickert: Restriktives Corona-Regelwirrwarr bedroht zahlreiche Existenzen
Zu neuen Corona-Regelungen für Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie und Hotellerie
2G-Pflicht im Einzelhandel, 2G+-Pflicht in der Gastronomie – bei Ausnahme der Geboosterten, Weihnachtsmarktabsagen und weitere restriktive Veranstaltungsregelungen sind Tiefschlag für Tourismus und Einzelhandel
Prof. Dr. Erik Schweickert, tourismus- und einzelhandelspolitischer Sprecher der FDP/DVPFraktion im Landtag von Baden-Württemberg, zeigt sich anhand der gestern Abend
bekanntgegebenen und seit heute Morgen geltenden neuen Corona-Verordnungen tief
besorgt um die Zukunft der Innenstädte sowie des Tourismus- und Gastronomiestandorts
Baden-Württemberg:
„Die neuen Corona-Regelungen der Landesregierung – 2G für Einzelhandel, 2G+ für
Gastronomie mit Ausnahme für Geboosterte, Absage von Weihnachtsmärkten, Schließung von
Diskotheken – sind ein neuerlicher Tiefschlag für die Tourismuswirtschaft und die Innenstädte in
Baden-Württemberg. Sie kommen quasi einem Lockdown für den Freizeitbereich gleich und
werden damit zahlreiche Existenzen bedrohen. Ich habe größte Sorgen, wie die
Tourismusbranche das überstehen soll und wie wir so auch für die Zeit nach der Pandemie eine
intakte Infrastruktur mit Hotels, Restaurants, Märkten und Freizeitangeboten sowie belebten
Innenstädten erhalten können! Eine spontane Shoppingtour mit Mittagessen fällt somit auch für
die meisten Geimpften flach, obwohl doch gerade die Teilnahme am Alltagsleben für viele ein
Anreiz war, sich impfen zu lassen. Hier erweist die Landesregierung der Impfkampagne einen
Bärendienst.
Am meisten schockiert mich aber die Kurzfristigkeit der Änderungen durch die Landesregierung
– was am Freitag noch möglich war, wird für den Samstag kurzerhand über Nacht untersagt.
Waren sind aber bereits eingekauft, Dienstpläne gemacht, Personal gebucht – und das jetzt
alles umsonst. Es wird nicht mal Zeit sein, die jetzt noch notwendigeren Teststationen so
kurzfristig aufzubauen! Als Minimum muss den Betrieben doch Vorbereitungs- und
Reaktionszeit ermöglicht werden. So aber kommt das Agieren der Landesregierung einem ins
offene Messer laufen lassen gleich! Ich fordere daher mehr Respekt und auch finanzielle
Unterstützung für diese eh schon so arg gebeutelten Branchen, die nun weiteren Umsatzverlust
erleiden!
Darüber hinaus wirft das Regelungs-Wirrwarr der Landesregierung weitere Fragen auf: Für die
Bürger was wo wie und wie lange gilt bzw. wie man mit doppelt Geimpften umgeht, die sich
noch nicht boostern lassen können. Und für die Unternehmen, wie es im Detail umgesetzt
werden soll. Was macht beispielsweise ein Hotel mit seinen nicht geboosterten
Übernachtungsgästen? Müssen diese jeden Tag getestet werden? Nicht nur hier muss die
Landesregierung schnellstens für Klarheit sorgen.“