Schweickert schlägt angesichts der Coronakrise zentrale Datei für Schutzausrüstungsbedarf im Enzkreis vor

Der FDP-Landtagsabgeordnete des Enzkreises und Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Prof. Dr. Erik Schweickert schlägt die Erstellung einer zentralen Datei zur Erfassung des Bedarfs von Schutzausrüstung im Enzkreis vor. Dort sollten alle Stellen erfasst werden, die solche Ausrüstung benötigen und die Möglichkeit gegeben werden, entsprechende Bedarfe an Schutzkleidung und Desinfektionsmittel schnell anzuzeigen. „So könnte man den Gesamtbedarf schnell erfassen und gegebenenfalls auch Prioritäten setzen“, hofft Schweickert. Er sei von mehreren Altenpflegeheimen angesprochen worden, in denen es derzeit praktisch keine Schutzausrüstung mehr gebe. So etwas gelte es jedoch, trotz der jetzigen Mangelwirtschaft so gut es gehe, zu vermeiden. Wenn das Land wisse, dass pro Tag rund 750.000 Mundschutzmasken benötigt werden, sollte auch der Enzkreis seinen Tagesbedarf kennen.
Die Coronafälle in einem Remchinger Pflegeheim zeigen nach Ansicht Schweickerts, dass die Gefahr einer Ausbreitung von Covid-19 in der Risikogruppe der Alten und Kranken mittlerweile auch im Enzkreis groß sei. Auch Altenpflegeheime gehörten laut Schweickert zur kritischen Infrastruktur und müssten prioritär behandelt werden. „Wir müssen die Krankheit von den besonders gefährdeten Personen fernhalten. Das bringt uns mehr und rettet faktisch mehr Menschenleben, als wenn diese Personen dann Betten in Krankenhäusern belegen“, erklärt er im Hinblick auf die hohen Todesraten unter älteren Erkrankten. Er wisse zwar, dass der Bedarf an Schutzkleidung derzeit überall hoch und kaum zu decken sei, aber gerade deshalb müsse man genau wissen, wo gerade Not am Mann sei und eine entsprechende Verteilung der vorhandenen Mittel sicherstellen.
Ausdrücklich hebt Schweickert jedoch auch hervor, dass der Krisenstab des Landratsamts das grundsätzliche Problem des Mangels an Schutzkleidung schon im Rahmen seiner Möglichkeiten proaktiv angegangen ist und sich nicht nur auf die Bestellungen und Lieferungen des Landes verlassen habe. Laut Angaben des Sozialministerium mit Stand 03. April habe das Land Baden-Württemberg jedoch mittlerweile insgesamt fast 24 Mio. Artikel bestellt, darunter u. a. 19 Mio. Mundschutzmasken. 70% davon sollen letzten Endes an die Landkreise gehen (https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/gesundheit-pflege/gesundheitsschutz/infektionsschutz-hygiene/informationen-zu-coronavirus/aktuelles-schutzausruestung/). Auch der Enzkreis erhielt laut dem Ministerium bisher 16.004 Handschuhe, 18.278 Masken und 175 Anzüge. Schweickert hofft, dass bald ein ausreichender stetiger Nachschub gewährleistet werden kann und sieht dort auch das Land in der Pflicht. „Der Enzkreis ist bisher zum Glück kein Hotspot der Covid-19-Ausbreitung geworden. Eine ausreichende Versorgung mit entsprechenden Schutzmitteln ist neben der Einhaltung der Kontaktbeschränkungen eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das auch so bleibt“, so der Liberale.

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