Schweickert setzt sich für eine stärkere Unterstützung der Kommunen bei Digitalisierung der Schulen ein

Die durch die Corona-Pandemie bedingten Schulschließungen haben die Bedeutung der Digitalisierung der Schulen deutlich hervorgehoben und auch wenn ab der kommenden Woche der Schulbetrieb im Enzkreis langsam wieder hochgefahren werden soll, wird es auf absehbare Zeit zu großen Einschränkungen im Schulalltag kommen. Schon vor Beginn der Pandemie hatte sich auch der FDP-Landtagsabgeordnete des Enzkreises Prof. Dr. Erik Schweickert mit dem Thema befasst und vor allem einen Blick auf die langfristigen Kosten geworfen. „Dank des im letzten Jahr vom Bund beschlossenen Digitalpakts werden die Schulen im Enzkreis aller Voraussicht nach eine gute bis sehr gute Ausstattung mit Hard- und Software erhalten. Leider ist es jedoch kaum möglich Lehrer unter Anrechnung von Entlastungsstunden für die Betreuung einzusetzen und die Kommunen werden bei den langfristigen Kosten für Wartung und Support allein gelassen“, beschreibt Schweickert ein Problem vieler Kommunen, das sich durch die derzeitige Krise möglicherweise noch verschärfen wird.

Vor diesem Hintergrund hatte sich der Liberale an Kultusministerin Susanne Eisenmann gewandt und wissen wollen, welche Lösung dem Ministerium vorschwebe. Dessen Antwort bewertet der Enzkreisabgeordnete jedoch als „ernüchternd“. Auch die Einlassungen Schweickerts in der Fragestunde der 114. Sitzung des Landtags am 12. März 2020, zeigten, dass die Landesregierung hier zur wenig Problembewusstsein besitzt. So gebe es an allgemeinbildenden Schulen über das normale Entlastungskontingent hinaus nur maximal zwei zusätzliche Anrechnungsstunden pro Schule. Diese geringe Zahl sei nach Ansicht des Kultusministeriums gerechtfertigt, da die als Netzwerkberater eingesetzten Lehrkräfte nur für Aufgaben im pädagogischen und organisatorischen Bereich zuständig seien. Wartung und IT-Support seien Aufgabe der Kommunen als Schulträger, diese könnten eigene Techniker beschäftigen oder externe Firmen beauftragen. „Ich sehe hier jedoch die große Gefahr, dass Lehrkräfte zugunsten einer möglichst schnellen Problemlösung selbst tätig werden, ohne dass dies entsprechend honoriert wird“, fürchtet der Enzkreisabgeordnete, der zudem darauf hinweist, dass der Erlass zur Gewährung von Anrechnungsstunden zur Computerbetreuung aus dem Jahr 1998 stammt. „Viele Lehrerinnen und Lehrer haben in der Corona-Krise ein außerordentlich tolles Engagement für die Schülerinnen und Schüler gezeigt. Da wurden digitale Lernformate quasi über Nacht, ohne große Leitlinien, dafür aber mit viel Leidenschaft aus dem Boden gestampft. Diese alte Regelung zu der dahinterstehenden Technik ist nicht mehr zeitgemäß und mutet eher an die Kreidezeit an. Eine Überarbeitung scheint mir dringend geboten“, so der Enzkreisabgeordnete Schweickert.

Er begrüßt zwar, dass das Land gemeinsam mit den Schulträgern tragfähige Strukturen für den Support erarbeiten will und dabei auch verstärkt auf Clouddienste gesetzt werden soll, trotzdem bleibt seiner Ansicht nach jedoch die Gefahr, dass dort langfristig hohe Kosten auf die Kommunen warten, deren Ausmaß jetzt noch nicht zu überblicken ist. „Der Aufwand für die Digitalisierung in den Schulen wird absehbar weiter ansteigen und damit auch die Kosten. Es muss sichergestellt werden, dass die Ausstattung der Schulen auch in Zukunft aktuell und funktionstüchtig bleibt und dazu ist es wichtig, dass die Schulträger gegebenenfalls – auch im Sinne der Schülerinnen und Schüler – entsprechend unterstützt werden“, so Schweickert. Man müsse aufpassen, dass nicht die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden am Ende über die Qualität der Bildung entscheide. „Das Land ist hier in der Pflicht sein Bestmögliches zu tun, damit am Ende nicht gilt ‚Bildung muss man sich leisten können!‘“, macht der Enzkreisabgeordnete schließlich deutlich.

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