Schweickert spricht sich für breitere Fahrspuren in A 8-Baustelle aus. Liberaler hakt bei Autobahn GmbH nach – ursprünglich andere Fahrstreifenbreiten geplant

Nicht zum ersten Mal war die A 8-Enztalquerung an diesem Wochenende wegen eines eigentlich kleinen Unfalls Stauschwerpunkt. Aus Sicht des FDP-Enzkreisabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert sind die häufigen Unfälle auch auf die Begrenzung der erlaubten Fahrzeugbreite der linken Fahrspuren zurückzuführen. Die schmalen Spuren würden bei vielen Fahrzeugführern zu Unsicherheit beim Überholen von Lkw führen und so negativen Einfluss auf Verkehrsfluss und Verkehrssicherheit ausüben, so der Liberale. Hinzu kommen häufige Verstöße von Fahrzeugen, die die Maximalbreite von 2,2 Metern überschreiten und hierdurch ebenfalls gefährliche Situationen heraufbeschwören. Schweickert hinterfragt deshalb die aktuellen Fahrspurbreiten und wünscht sich eine andere Einteilung des vorhandenen Platzes, zumal die ursprünglichen Pläne der Baustellenplaner aufgrund der schwierigen Topografie eigentlich gar keine Begrenzung der erlaubten Fahrzeugbreiten vorgesehen hatten. „Es gab aus guten Gründen die Zusage, dass alle Fahrstreifen während der Bauzeit uneingeschränkt befahrbar sein sollten. Die Topografie ist in der Enztalquerung ohnehin eine Herausforderung, jetzt lassen sich zusätzlich immer wieder Szenen beobachten, wie breite Pkw versuchen, sich auf den schmalen linken Fahrstreifen an Lkw vorbei zu quetschen“, so Schweickert. 

Der Enzkreisabgeordnete hatte sich deshalb auch schriftlich an die Autobahn GmbH gewandt, um in 

Erfahrung zu bringen, wieso nun doch eine Begrenzung erfolgte. Eine abschließende Bewertung der Befürchtungen des Abgeordneten wollte die Direktion Südwest der Autobahn GmbH in ihrer Antwort auf seine Anfrage jedoch nicht vornehmen. Stattdessen gibt sie zu Bedenken, dass größere 

Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen den verschiedenen Fahrstreifen nachteilig für die Verkehrssicherheit seien. Allerdings sei jede Baustelle aufgrund von Verkehrsbelastung, Topografie und der Art des baulichen Eingriffs individuell zu betrachten. Immerhin, so die Autobahngesellschaft, gehe man aktuell davon aus, dass die heute beginnende zeitweilige Vollsperrung der Anschlussstelle Pforzheim-Ost zu einer Verstetigung des Verkehrsflusses führe. 

Wie es zur Begrenzung auf 2,2 Meter kam, wird in dem Schreiben mit der Zuständigkeit unterschiedlicher Verkehrsbehörden begründet. Das bis Ende 2020 zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe hatte zunächst in Absprache mit der Polizei vorgesehen, die Fahrstreifenbreiten in der Baustelle mit 3,25 Meter für die linken und 3,5 Meter für die rechten Fahrstreifen festzulegen. Bei diesem Konzept hätten alle Pkw die schnelle Spur befahren dürfen. Nachdem die Verwaltung der Autobahnen jedoch zum 01. Januar 2021 auf die Autobahn GmbH überging, änderte die nun selbst zuständige Direktion Südwest das Konzept. Nun sollte dem Schwerverkehr mehr Platz eingeräumt werden und dessen Fahrstreifen zulasten der linken Fahrstreifen um 50 cm verbreitert werden. Der Schnellverkehr sollte so bewusst eingebremst und insgesamt mehr Verkehrssicherheit gewonnen werden. Auf wirkliche Gegenliebe bei Schweickert stößt die Einteilung jedoch trotz der Erklärung nicht. „Angesichts der teilweise haarsträubenden Szenen, die sich dort abspielen, hätte ich mir einen Kompromiss gewünscht, der allen Fahrzeugen möglichst viel Platz einräumt. Die Alternative dazu sind faktisch nur Verkehrskontrollen“, meint der Enzkreisabgeordnete abschließend.