Schweickert: Verkehrsministerium sollte Verantwortung nicht auf Andere schieben

Zu den am heutigen Freitag vom Verkehrsministerium in der regionalen Presse geäußerten Rechtfertigungen zu den Problemen nach der Fahrplanumstellung auf der Residenzbahn erklärt der FDP-Landtagsabgeordnete für den Enzkreis Prof. Dr. Erik Schweickert: „Für die aktuelle Fahrzeugsituation trägt das grüne Verkehrsministerium die Verantwortung, denn es sind die vom Land bestellten, landeseigenen Fahrzeuge, die die Probleme auslösen.“ Schweickert sieht dahinter den Versuch des Verkehrsministeriums, von eigenen gravierenden Fehlern abzulenken und auf der einen Seite alles auf die Hersteller zu schieben.

Da auf der anderen Seite das grüne Verkehrsministerium jedoch fast schon sanftmütig agiere, wenn es darum bittet, man möge den Betreibern Abellio und Go-Ahead doch noch Zeit geben, bis alles störungsfrei laufe, zeigte sich der Enzkreisabgeordnete erstaunt über die Hinweise, man müsse doch berücksichtigen, dass diese noch Personal und Fahrzeuge benötigen. Erst dann wolle man seitens des Verkehrsministeriums über Verbesserungen nachdenken.

„Wenn man erst über Verbesserungen nachdenken würde, wenn alles störungsfrei läuft, würde man bei der Bahn grundsätzlich nur in Ausnahmesituationen über Verbesserungen nachdenken“ so Schweickert süffisant. Er wies ferner darauf hin, dass bei ähnlichen Problemen von DB-Regio diese vom Verkehrsministerium gnadenlos und öffentlich gegeißelt werden.

Schweickert weiter: „Ein neues Fahrplankonzept im Enzkreis sollte eigentlich mehr Mobilität auf der umweltfreundlichen Schiene möglich machen. Doch diesem Anspruch wird man nicht gerecht, wenn man mit veralteten Verkehrsdaten der Vergangenheit probiert, Neukunden zu gewinnen.“ Deshalb sei absolut unangebracht, die Anzahl der negativ Betroffenen auf die Pendler zu reduzieren und klein zu reden. Denn wer die direkten RE‘s in den letzten Jahren genutzt hat, kennt die sehr guten Auslastungen dieser Züge, gerade an den kleineren Haltepunkten im Enzkreis. „Jetzt mit fünf Jahre alten Fahrgastzahlen aus 2014 zu kommen ist schon ziemlich erbärmlich“ so Schweickert, der schon früh auf die grundsätzlichen Probleme eines „Cuts“ in Pforzheim für den Enzkreis hingewiesen hat.

„Anscheinend kennt das Ministerium zu wenig die Vorteile einer attraktiven Reisekette mit Verknüpfung von Nah- und Fernverkehr“ so Schweickert. Beispielsweise sei es nicht vermittelbar, dass beispielsweise Reisende um 22:30 Uhr oder später, die mit einem Fernzug in Karlsruhe HBF ankommen, oder Schichtarbeiter, oder Besucher einer Abendveranstaltung planmäßig erst nach 1 Uhr am nächsten Morgen nach Eutingen, Niefern oder Enzberg kommen.

Schweickert kündigte abschließend an, am kommenden Montag, wieder mit den Unterstützern der „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ ab 06:30 Uhr Unterschriften zu sammeln, diesmal am Bahnhof in Enzberg.

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