Schweickert zum Inkrafttreten des Sonderfahrplans während der Schnellfahrstreckensperrung: „Nun müssen die Herausforderungen von Coronakrise und Streckensperrung gemeinsam bewältigt werden.“
Zum Start der Sanierung der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart am 10. April weist der FDP-Landtagsabgeordnete des Enzkreises und Initiator des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ Prof. Dr. Erik Schweickert darauf hin, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch während der Streckensperrung spürbar seien. „Laut dem ab Samstag geltenden Sonderfahrplan Abellios entfallen beispielsweise alle Fahrten der Linie RE 17b. Dies war beim ursprünglich geplanten Fahrplan so nicht vorgesehen“, gibt der Enzkreisabgeordnete ein Beispiel. Fahrgäste müssten sich deshalb auch weiterhin kurzfristig darüber informieren, welche Züge überhaupt fahren und ab wann wieder eine Ausweitung des Angebots hin zum eigentlichen Fahrplan stattfinde.
Laut Schweickert verhindere das durch die Coronakrise bedingte Minderangebot die Wahrscheinlichkeit von Verspätungen und Ausfällen und damit auch für ein befürchtetes Verkehrschaos. So hatte eine kleine Anfrage (Drucksache 16/7661) des Abgeordneten ergeben, dass vor allem der Abschnitt zwischen Mühlacker und Vaihingen während der Schnellfahrstreckensperrung am Rande der Kapazitätsgrenze betrieben werden sollte. Demnach beträgt die Nennleistung oder auch praktische Leistungsfähigkeit dieses Abschnitts 336 Züge pro Tag. Während der Streckensperrung hätten es von Montag bis Freitag 319 Züge sein sollen, während normalerweise nur etwa 200 Züge auf dieser Strecke fahren. „Das heißt, dass faktisch jedes Rädchen ineinandergreifen müsste. In Anbetracht dessen sind die vor Monaten geäußerten Warnungen, dass noch große Belastungen auf die Pendlerinnen und Pendler zukommen, sicherlich berechtigt gewesen“, erklärt Schweickert. Da niemand derzeit genau wisse, wann der planmäßige Bahnverkehr wieder aufgenommen werden könne, sei es außerdem noch immer möglich, dass es zum befürchteten Chaos komme; dann eben mit einigen Wochen Verspätung und für einen hoffentlich kürzeren Zeitraum. Er könne sich nur wünschen, so der Liberale, dass die Bauarbeiten an der Schnellfahrstrecke trotz Corona, ohne Verzögerungen durchgeführt und planmäßig bis Ende Oktober beendet werden können.
Definitiv wäre es dem Freien Demokraten jedoch lieber, wenn die Züge bald wieder so fahren könnten, wie die Planer es sich schon vor Monaten überlegt hatten. „Ich hoffe, dass wir die Einschränkungen möglichst bald nach Ostern wieder Schritt für Schritt lockern können und die Menschen wieder ein Stück ihres gewohnten Alltags zurückerhalten“, so Schweickert. Wenn bis dahin Abellio und Go-Ahead ihre bekannten Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommen hätten, könne man in Anbetracht der schon angekündigten Rückkehr der zweistündigen RE-Verbindung nach Karlsruhe beginnen, einigermaßen zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Dies heiße aber nicht, dass das Verkehrsministerium sich ausruhen dürfe, denn Verbesserungspotenzial gebe es noch immer genug. „Auch Corona ändert nichts daran, dass wir spätestens im nächsten Jahr den großen Wurf bei der Überarbeitung des Fahrplans brauchen und das Ministerium selbst hat deutlich gemacht, wo die Schwachstellen der Infrastruktur auf der Residenzbahn liegen. Diese müssen ebenfalls schnell angegangen werden“, fordert Schweickert.