Spatenstich ins Verkehrschaos
Anfahrtsbeschreibung des Verkehrsministeriums verrät unfreiwillig die Problematik
„Dieses Wochenende bekommt die Region einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden Jahre“, äußert sich der FDP-Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert zur Vollsperrung der Autobahn A8 zum Spatenstich durch Verkehrsminister Hermann. Der Enzkreisabgeordnete ist sich bewusst, dass der Ausbau mit Beeinträchtigungen einhergehe, kritisiert aber massiv, dass nicht genügend getan worden ist, um die Belastungen für die Region zu minimieren.
„Deshalb beginnt mit diesem Spatenstich nicht nur der langersehnte Ausbau, sondern leider auch das Verkehrschaos“, kommentiert Schweickert. Der Liberale weißt schon seit vielen Jahren darauf hin, dass sich das Regierungspräsidium mehr Gedanken über den Ausweichverkehr während des Ausbau machen muss. Allerdings verhallten diese Appelle bisher immer.
So äußert sich das Verkehrsministerium auf Anfrage des Enzkreisabgeordneten, dass „planmäßige Umleitungen des Autobahnverkehrs über das nachgeordnete Straßennetz“ nicht vorgesehen seien, da dafür „keine auch nur annähernd ausreichend leistungsfähigen Straßen zur Verfügung“ stünden.
Als reinen Treppenwitz bezeichnet Schweickert nun den Hinweis auf der Einladung zum feierlichen Spatenstich. Dort schreibt das Verkehrsministerium: „Aufgrund der Vollsperrung der A8 ist mit einem erheblichen Rückstau auf der Autobahn zu rechnen. Die Anfahrt auf der (gesperrten) Autobahn kann daher problematisch werden. Die Teilnehmer sollten daher rechtzeitig losfahren, den Verkehrsfunk einschalten und gegebenenfalls auf das nachgeordnete Netz ausweichen.“
„Solch widersprüchliche Angaben machen deutlich, dass sich die Verkehrsbehörden in keinster Weis bewusst sind, was hier in der Region passiert“, kritisiert der Liberale. Er befürwortet, dass das Regierungspräsidium die Erfahrungen aus dem Ausbau der A8 bei Remchingen nutzt und die Fahrspuren auf der A8 während der Bauphase verbreitert. Dennoch sei der Blick nicht weitläufig genug, so Schweickert. So werden Baustellen, wie z. B. die Bauarbeiten an den Gaswerken in Pforzheim oder die Behelfsbrücke an der B10 bei Vaihingen (Enz), die Verkehrssituation weiter verschärfen. Der Landtagsabgeordnete appelliert deshalb an die Behörden hier im intensiven Austausch die Baustellen weiträumig zu koordinieren, auch auf den großen Umleitungsstrecken wie der A6. Darüber hinaus fordert Schweickert, dass die Erfahrungen dieser ersten Sperrung bezüglich Ampelphasen und Behinderungen kritisch analysiert und für weitere Sperrungen optimiert werden. „Wir wollen den Ausbau der A8, sollten aber alles Mögliche dafür tun, um die negativen Auswirkungen zu verringern“, so Schweickert abschließend.